Der menschliche Speichel ist ein hochkomplexes Gemisch, das weit mehr verrät als nur den Feuchtigkeitsgrad im Mund. Er ist ein Spiegelbild des oralen Mikrobioms – jener einzigartigen Bakteriengemeinschaft, die Ihre Zahngesundheit maßgeblich beeinflusst. Lernen Sie mehr über den Mikrobiom-Check beim Kieferorthopäden
Mikrobiom-Check bei der Kieferorthopädin – was bedeutet das?
Ein Mikrobiom-Check basiert auf der Analyse einer Speichelprobe. Dabei wird untersucht, welche Bakterienarten im Mund vorhanden sind, in welcher Konzentration sie auftreten und wie ihr Gleichgewicht beschaffen ist. Gerade bei kieferorthopädischen Behandlungen ist das entscheidend: Ein entzündungsfreies, stabiles Milieu verkürzt die Behandlungsdauer und verbessert die Langzeitprognose. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Zähne bewegen, Bakterien auch?
Die wichtigsten Bakterien im Mund – und was sie tun
Streptococcus mutans
Dieser kugelförmige, kettenbildende Keim ist der Hauptverursacher von Karies. Er wandelt Zucker in Milchsäure um, die den Zahnschmelz angreift. Kinder, Jugendliche und Menschen mit hohem Zuckerkonsum haben oft erhöhte Konzentrationen. Ein Übermaß an S. mutans führt zu kariösen Läsionen, besonders in Zahnschlitzen und an Brackets. Passend dazu: Intensive Zahnreinigung bei festsitzenden Apparaturen.
Porphyromonas gingivalis
Ein anaerobes, stäbchenförmiges Bakterium, das mit Parodontitis assoziiert wird. Es kommt häufiger bei Erwachsenen vor, besonders ab 35 Jahren, und kann das Immunsystem des Zahnfleisches stark schwächen. Es zerstört Bindegewebe und fördert Knochenabbau. Tipp: Langzeitpflege nach der Behandlung mit Retainern.
Fusobacterium nucleatum
Dieses spindelförmige Bakterium wirkt wie ein Klebstoff im Biofilm und verbindet verschiedene Arten miteinander. Es kann Entzündungen fördern und wird häufig bei Gingivitis gefunden. Besonders in dicht besiedelten Biofilmen auf Zahnbelägen ist es stark präsent.
Veillonella spp.
Kugelrunde Milchsäure-verwertende Bakterien, die oft als „gute Nachbarn“ von S. mutans gelten. Sie reduzieren die Säurebelastung im Mund, können aber bei starker Vermehrung zur Übersäuerung beitragen. Sie sind bei Jugendlichen häufig nachweisbar.
Lactobacillus spp.
Lange, schlanke Bakterien, die extrem säuretolerant sind. In probiotischen Joghurts erwünscht, im Mund aber bei Überwuchs ein Risiko für tiefgreifende Karies. Besonders bei Erwachsenen mit vielen kariösen Läsionen sichtbar.
Actinomyces spp.
Filamentöse, verzweigte Bakterien, die an der Wurzeloberfläche haften. Sie sind maßgeblich am Biofilm beteiligt. Ein Übermaß begünstigt parodontale Erkrankungen. Häufig bei Patienten mit mangelnder Interdentalpflege.
Streptococcus salivarius
Ein echter Sympathieträger im Mundmikrobiom: Dieser Keim wirkt stabilisierend und schützt vor Pathogenen. Er ist typisch für gesunde Menschen aller Altersgruppen und wird zunehmend in probiotischen Mundspülungen eingesetzt.
Wie kann ich mein Mikrobiom positiv beeinflussen?
- Reduktion von Zucker und kurzkettigen Kohlenhydraten
- Ballaststoffreiche Ernährung für mehr Diversität (Ballaststoffe & Kiefermuskulatur)
- Fermentierte Produkte (z. B. Sauerkraut, Kombucha)
- Regelmäßige Zungenreinigung
- pH-neutrale Zahnpflegeprodukte
- Verzicht auf aggressive Mundspülungen
Wie funktioniert der Mikrobiom-Check?
Eine kleine Speichelprobe wird direkt bei uns entnommen – am besten morgens nüchtern. Anschließend analysieren wir mithilfe eines Partnerlabors die Zusammensetzung der Keime, den Entzündungsstatus und den pH-Wert. Innerhalb weniger Tage erhalten Sie eine Auswertung mit konkreten Empfehlungen.
Regionale Unterschiede – Mythos oder Realität?
Tatsächlich zeigen Studien, dass es regionale Mikrobiomunterschiede gibt. Der Fluoridgehalt im Trinkwasser, typische Ernährungsweisen (z. B. mediterran vs. industriell geprägt) und sogar genetische Faktoren beeinflussen die bakterielle Zusammensetzung. Auch Stresslevel und Lebensstil haben messbaren Einfluss auf das orale Milieu.
Warum wir bei I Love My Smile auf das Mikrobiom achten
Als ganzheitlich denkende Kieferorthopädin berücksichtige ich bei jeder Behandlung nicht nur Zahnachsen und Bisslage, sondern auch das biologische Milieu im Mund. Ein ausgewogenes Mikrobiom ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen, entzündungsfreien und dauerhaften Zahnkorrektur.
Fazit
Ein Mikrobiom-Check beim Kieferorthopäden ist kein Luxus – sondern moderne Prävention. Ihr Speichel verrät uns, wie es um Ihre Mundgesundheit steht – und wie wir gemeinsam Ihr Lächeln optimal schützen können.
Machen Sie jetzt Ihren Mikrobiom-Check bei I Love My Smile – für gesunde Zähne, gesundes Zahnfleisch und ein Lächeln, das wirklich von innen kommt.
Was Ihr Speichel über Ihre Zahngesundheit verrät – Mikrobiom-Check bei der Kieferorthopädin