Was macht ein Kieferorthopäde?
Die wichtigsten Infos und Tipps rund um die Kieferorthopädie.
1. Der Unterschied zwischen Kieferorthopäden und Zahnärzten
Ein Kieferorthopäde hat dieselbe Ausbildung wie ein Zahnarzt absolviert und zusätzlich noch eine mindestens dreijährige Weiterbildung zum Fachzahnarzt der Kieferorthopädie (siehe: DGKFO). Dadurch hat er fundierte Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Zähnen, Muskulatur, Kiefer und dem Rest des Körpers.
Zahnärzte kümmern sich primär um die Erhaltung eines gesunden Mundraumes und der Zähne. Dazu zählen die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Zähne und Zahnhälse, sowie des Mundraumes und der Mundschleimhaut.
Der Kieferorthopäde ist in erster Linie für Behandlungen rund um Zahnstellung und Kiefergelenk zuständig. Dabei wird auf das korrekte Beißen, Schlucken und Kauen hinsichtlich gesunder biomechanischer Abläufe geachtet. Er wird nicht nur Ihre Zähne korrigieren, sondern auch den Biss so einstellen, dass Ihr Gelenk in der richtigen Position steht. Denn die ist für die Stabilität Ihres restlichen Körpers wichtig und kann zum Beispiel Schmerzen in der Schulter oder im Rücken verursachen.
Für mehr zu den Unterschieden zwischen Zahnärzte und Kieferorthopäden, siehe den Artikel Wann sollte man zum Zahnarzt und wann zum Kieferorthopäden?
Smileshop | Zahnarzt der Kieferorthopädie anbietet* | Fachzahnarzt für Kieferorthopädie | |
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Mindeste Ausbildung | Keine | Zahnmedizin | Zahnmedizin plus mindestens 3 Jahre Weiterbildung für Kieferorthopädie |
Behandlung | Manchmal mit ärztlicher Betreuung | beim Zahnarzt | Direkt in der Praxis beim Fachzahnarzt für Kieferorthopädie |
Erstberatung | Kostenlos | Wird in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse und den meisten privaten Versicherungen übernommen | Wird in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse und den meisten privaten Versicherungen übernommen |
Kosten | Selbstzahlung, nicht steuerlich absetzbar | Selbstzahlung bei gesetzlich Versicherten, Teilweise Zahlung durch Beihilfe und private Versicherung, meist steuerlich absetzbar | Selbstzahlung bei gesetzlich Versicherten, Teilweise Zahlung durch Beihilfe und private Versicherung, meist steuerlich absetzbar |
Fehlstellungen | Nur leichte Fehlstellungen der Frontzähne | Leichte und moderate Fehlstellungen | Alle Fehlstellungen |
Behandlungsmöglichkeiten | Nur manche Zahnschienen (kein Invisalign) | Invisalign go; Zahnschienen, selten feste Spangen | Alle Zahnschienen (inkl. Invisalign), linguale Zahnspangen und klassische Zahnspangen, Kiefergelenkbehandlungen, OP Fälle, CMD Spezialist, Kinder und Erwachsenenbehandlungen |
2. Kieferorthopädie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Die meisten Kieferorthopäden behandeln sowohl Kinder als auch Erwachsene. Trotzdem gibt es Praxen, die sich besonders auf Erwachsene spezialisiert haben. Diese Praxen konzentrieren sich oft auf unsichtbare Zahnspangen, chirurgische Fälle und Funktionsstörungen. Sie sind über 18 und überlegen sich behandeln zu lassen? Dann sind Sie bei einen Arzt, der betont, für Erwachsene da zu sein, richtig. Es gibt auch Praxen, die sich nur um Kinder kümmern. Diese haben eine Ausstattung, die Kindern die Angst nehmen soll. Es gibt dort spezielle Bereiche, in denen Kinder spielen können. Die Kids sollen Spaß haben.
Mehr zu Zahnspangen für Erwachsene.
3. Wann benötigt man eine kieferorthopädische Behandlung?
Soll jede Fehlstellung behandelt werden? Müssen auch kleine Verschiebungen korrigiert werden? Das sind alles Fragen, die sich viele stellen. Man unterscheidet zwischen einer medizinischen und einer ästhetischen Indikation. Vereinfacht gesagt, es gibt Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen, die aus medizinischen Gründen, behandelt werden. Sonst entstehen später große Folgeschäden. Dazu zählen wir zum Beispiel den Kreuzbiss. Er führt oft zu schiefen Gesichtern und Rückenproblemen. Deshalb behandelt man ihn am besten sofort. Ein Beispiel für eine ästhetische Korrektur ist eine kleine Zahnlücke, dies ist meist ein kosmetisches Problem. Es verursacht selten Folgeschäden. In Deutschland gibt es fast überall Schulzahnärzte. Diese untersuchen die Schulkinder jährlich. Wenn der Zahnarzt ein Problem erkennt, wird er es Ihnen mitteilen. Sie können natürlich auch Ihren Hauszahnarzt um Rat fragen.
4. Was kostet eine Zahnkorrektur?
Es handelt sich bei den angegebenen Preisen um unverbindliche Schätzpreise. Eine genaue Planung der Behandlung sowie Kostenschätzung kann grundsätzlich erst nach einer persönlichen Untersuchung vor Ort erfolgen.
Kosten für eine leichte Frontzahnkorrektur fangen bei 96 € an für eine einfache Schiene. Invisalign mit ilovemysmile kostet in der Regel zwischen 1.900 € für eine einfache Behandlung und 6.300 € für Invisalign Comprehensive. Multibandapparaturen und Lingualtechnik werden oft für schwierigere Behandlungen eingesetzt die manchmal auch über 8.000 € kosten.
In der folgenden Tabelle finden sich beispielhafte Preise für kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen. Die Preise gelten nicht für Kinder und OP Fälle.
Art der Korrektur | Behandlung | Preisbeispiel |
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Herausnehmbare Schiene | Frontzahnkorrektur 1 Zahn | 96 € 1 |
Invisalign / ilovemysmile | Var 1: Einfache Behandlung Var 2: Invisalign Full | 1.899 € 2 6.300 € 3 |
Multibandapparatur | Komplettbehandlung | 6.300 € 4 |
Lingualtechnik | Lingualtechnik | 8.500 € 5 |
5. Was macht einen guten Kieferorthopäden aus?
Ein guter Fachzahnarzt für Kieferorthopädie erfüllt Qualitätsmerkmale, die auch für alle anderen medizinischen Fachbereiche gelten. Dazu gehört neben der notwendigen Expertise auch das transparente Vorgehen in Bezug auf alle Behandlungsansätze und auch in Bezug auf die Kostengestaltung. Hier gibt es deutliche Unterschiede. Patienten sollten immer auch danach fragen, wie sich die Kosten für die geplante kieferorthopädische Behandlung zusammensetzen und nach einer entsprechenden Aufstellung fragen.
Ebenfalls ein Qualitätsmerkmal ist der Umstand, dass der Kieferorthopäde nach den neuesten Standards arbeitet. Dazu zählen neue Methoden, wie zum Beispiel die Invisalign-Methode, aber auch neue bildgebende Verfahren, die der Planung des Behandlungsverlaufes dienen.
Kinder im Teenageralter können viele Termine auch in Eigenregie absolvieren. Achten Sie darauf, ob die Praxis dies erleichtert – sowohl von der Ausstattung als auch in Punkto Erreichbarkeit.
Ein guter Kieferorthopäde bietet Ihnen immer verschiedene Behandlungsmethoden an, wie zum Beispiel feste Spangen (mit ästhetische Brackets), Lingualtechnik (zum Beispiel Incognito) und Aligner (zum Beispiel Invisalign. Er wird Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten ausführlich erklären. Und natürlich auch Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigen.
Vor der Behandlung
Nach der Behandlung
6. FAQ der Kieferorthopädie
Für Menschen mit Zahnfehlstellungen oder kieferorthopädischen Problemen kann ein Fachzahnarzt für Kieferorthopädie eine große Hilfe sein. Denn diese Experten bieten eine breite Palette von Leistungen an, von traditionellen Zahnspangen bis hin zu innovaten Aligern und Retainern. Der Kieferorthopäde kann bei Kindern und Jugendlichen eine Harmonisierung des Gesichts bewirken. Zu diesen speziellen Leistungen gehören die Korrektur von Überbiss, Unterbiss, Kreuzbiss oder offenem Biss, Begleitung von Dysgnathieoperationen, Kiefergelenkbehandlungen, Schnarchtherapie, Tinnitus Behandlungen. Behandlung von Knirschen, Schwindel und natürlich auch Antiaging Behandlungen, wie ein Dental Face Lift.
Ja. Man kann einfach so zum Kieferorthopäden gehen. Viele Patienten erhalten trotzdem Überweisungen vom Orthopäden, HNO Arzt, Zahnarzt oder Kinderarzt. Falls Sie eine Überweisung haben, bringen Sie diese bitte mit zum Besuch. Es hilft dem Arzt, sich mit dem Überweiser auszutauschen und Ihnen bei Ihrem Problem zu helfen.
Viele Smileshops werben mit einer kostenlosen Erstberatung. Daran erkennt man, das man nicht bei einem echten Arzt ist. Denn dies ist nicht ganz seriös. Die erste Beratung wird grundsätzlich von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. So können Sie sich gut orientieren. Auch private Versicherungen übernehmen meistens den ersten Besuch. Hier ist entscheidend, ob Sie Kieferorthopädie mitversichert haben. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie bei Ihrer privaten Versicherung nach.
Natürlich ist auch die Kostenfrage für viele Eltern und erwachsene Patienten wichtig. Bei Kindern beteiligen sich die Krankenkasse ab Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG) Stufe 3. Die KIG Stufen 1 und 2 werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Hier kann man die Behandlung natürlich trotzdem durchführen, aber man zahlt dann die Kosten selbst. Diese können in den meisten Fällen als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommensteuer abgesetzt werden. Mehr über die KIG Einstufungen.
Erwachsenen Kieferorthopädie wird nur in Verbindung mit chirurgischen Eingriffen übernommen. Dies sind schwere Fehlstellungen. Es trifft nur auf wenige Erwachsene zu.
Falls Sie schon Röntgenbilder, MRTs, Fotos oder Modelle haben, bringen Sie diese bitte mit. Damit vermeiden Sie, das Unterlagen doppelt erstellt werden. Das spart Zeit und Geld. Bei Erwachsenen sind auch Befunde von Neurologen, Orthopäden oder Unfallberichte hilfreich. Sie haben eine bestimmte Vorstellung von Ihren neuen Zähnen? Dann können Sie Fotos mitbringen. Entweder Fotos von Ihnen, wie Sie früher ausgesehen haben. Oder auch Bilder von Leuten, deren Zähne Ihnen besonders gut gefallen.
Überlicherweise startet man zwischen 9 und 12 Jahren mit einer Behandlung. Schwere Fehlstellungen, wie der Kreuzbiss oder die sagittale Frontzahnstufe behandelt man schon deutlich früher. Hier spricht man von einer Frühbehandlung. Kiefergelenkknacken, Tinnitus, Mundöffnungsstörungen sollten immer so schnell wie möglich korrigiert werden. Lieber einmal zu früh zur Untersuchung gehen. Der Arzt wird Ihnen dann sagen, ob man noch warten kann oder direkt mit einer Behandlung startet. Traditionell beginnt man in der zweiten Phase des Wechselgebisses. Prinzipiell ist aber zu fast jedem Zeitpunkt ein Beginn möglich. Lieber einmal zu viel fragen.
Aber immer mehr Leute lassen sich Ihre Zähne auch im erwachsenen Alter korrigieren. Es gibt dafür spezielle Aligner für Erwachsene und ältere Menschen. Unsere älteste Patientin war über 90 Jahre alt!
Ja, es ist hilfreich. Die Zähne und das Zahnfleisch sollen gesund sein. Wichtig ist natürlich, dass schon vor dem Besuch kariöse Stellen und Entzündungen der Zähne und des Zahnfleisches beseitigt sind. Es ist kein Muss, aber so kommen Sie einfach schneller ans Ziel. Oft können professionelle Zahnreinigungen vor Behandlungsbeginn sinnvoll sein. Ansonsten hilft der Kieferorthopäde, und gibt Ihnen überdies genaue Anweisungen, um mit optimalen Verhältnissen zu starten.
Man kann nicht pauschal sagen, dass alle Behandlungen in 4 bis 6 Monaten fertig sind. Diese Erfolgsversprechen sind oft nicht richtig. Ein seriöser Kieferorthopäde wird Ihnen die Behandlungsschritte erklären. Er schätzt auch die ungefähre Behandlungsdauer. Es hilft nichts schnell fertig zu sein. Eine gute Korrektur braucht Zeit, denn zu schnelle Bewegungen können den Zähnen schaden. Zum Beispiel ein Zahn kann manchmal auch locker werden, es kommt zu Entzündungen oder im schlimmsten Fall ist das Ergebnis nicht stabil. Die Zähne verschieben sich dann nämlich schnell wieder zurück. Behandlungen bei Kindern dauern durchschnittlich 3 bis 4 Jahre. Bei Erwachsenen dauert die Zahnkorrektur im Durchschnitt 1 Jahr. Natürlich sind kürzere und auch deutlich längere Behandlungen möglich. Vertrauen Sie Ihrem Arzt. Und arbeiten Sie gut mit. So kommen Sie gut ans neue Lächeln.
Der Kieferorthopäde ist der Fachzahnarzt für die Behandlungen von CMD. Er hat eine umfassende Ausbildung in funktionstherapeutischen Diagnosen und kann ggfs. in Zusammenarbeit mit anderen Experten eine Craniomandibuläre Dysfunktion zuverlässig behandeln.
Ja, man kann jederzeit den Kieferorthopäden während einer Behandlung wechseln. Aber bedenken Sie bitte, wenn Sie gesetzlich versichert sind, dass auch Ihre Krankenkasse über einen Wechsel informiert werden muss.
Die funktionelle Kieferorthopädie ist ein Bereich der Zahnmedizin, der sich auf die Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne konzentriert. Durch spezielle Geräte, wie beispielsweise Zahnspangen, wird versucht, das Wachstum des Kiefers zu beeinflussen und die Position der Zähne zu korrigieren. Dabei zielt die Behandlung darauf ab, nicht nur das Erscheinungsbild zu verbessern, sondern auch die Funktion von Kiefer und Zähnen zu optimieren. Es ist wichtig zu wissen, dass die funktionelle Kieferorthopädie vor allem bei Kindern und Jugendlichen angewendet wird, da bei ihnen das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Typische funktionskieferorthopädische Geräte sind der Bionator, der Aktivator oder auch der Funktionsregler nach Fränkel.
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