Was Eltern selbst tun können, um die Kieferentwicklung ihrer Kinder zu unterstützen
Früh handeln statt später korrigieren: Warum Eltern eine entscheidende Rolle in der gesunden Kieferentwicklung ihrer Kinder spielen
Viele Eltern denken bei Zahn- oder Kieferproblemen erst dann an den Kieferorthopäden, wenn bleibende Zähne schief durchbrechen oder das Kind bereits über Beschwerden klagt. Doch der Grundstein für eine gesunde Entwicklung wird viel früher gelegt – und zwar mit der richtigen Begleitung durch die Familie. Wer die Kieferentwicklung bei Kindern unterstützen möchte, kann bereits im Kleinkindalter gezielt handeln. Denn: Viele Fehlstellungen sind nicht nur anerzogen, sondern auch erblich bedingt – und je früher man eingreift, desto besser lassen sich spätere Zahnspangen oder Operationen vermeiden.
Kieferfehlstellungen sind oft familiär bedingt
Wussten Sie, dass viele Kieferfehlstellungen vererbbar sind? Wenn ein Elternteil unter einem Distalbiss leidet – also einem zu weit zurückliegenden Unterkiefer – und auch der Partner eine ähnliche Kieferstruktur hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Kind eine ähnliche Veranlagung zeigt.
Eltern sollten sich deshalb bewusst machen, welche Fehlstellungen bei ihnen selbst vorliegen, um frühzeitig gegenzusteuern – denn genau dafür gibt es heute hochwirksame kieferorthopädische Frühbehandlungen, oft sogar schon im Milchgebiss.
Frühzeitige Förderung statt spätere Korrektur
Der wachsende Kiefer lässt sich im Kindesalter sehr gut steuern – besonders im Alter von 4 bis 8 Jahren. Mit sanften Apparaturen wie funktionskieferorthopädischen Geräten kann der Unterkiefer in seiner Entwicklung gefördert oder auch gezielt gebremst werden – je nach familiärer Tendenz.
- Beispiel 1: Beide Elternteile haben einen zurückliegenden Unterkiefer → Frühzeitige Förderung der Unterkieferentwicklung ist sinnvoll.
- Beispiel 2: Beide Elternteile neigen zu einem vorspringenden Unterkiefer → Der Fokus liegt auf der Förderung des Oberkiefers.
Schädliche Gewohnheiten früh erkennen und abgewöhnen
Ein entscheidender Faktor in der Kieferentwicklung sind sogenannte „Habits“, also kindliche Angewohnheiten, die den Kiefer negativ beeinflussen können. Dazu gehören:
- Daumenlutschen und Schnullergebrauch über das 2. Lebensjahr hinaus
- Mundatmung statt Nasenatmung
- Dauerhaftes Kaugummikauen
- Einseitiges Kauen oder ständiges Nuckeln an Flaschen/Schnullern
Diese Gewohnheiten können dazu führen, dass der Unterkiefer zurückfällt oder sich der Oberkiefer nicht richtig entwickelt. Eltern sollten solche Angewohnheiten liebevoll, aber konsequent durchbrechen und dem Kind Alternativen bieten.
Enge Milchzähne sind ein Warnsignal
Eng stehende Milchzähne sind mehr als ein optisches Phänomen – sie deuten häufig darauf hin, dass der Kiefer zu klein für die bleibenden Zähne ist. Hier ist es besonders wichtig, frühzeitig mit dem Kieferorthopäden Kontakt aufzunehmen. Mit kiefererweiternden Maßnahmen, z. B. Gaumennahterweiterungen und Palatal Expander, lässt sich im frühen Alter effektiv Raum für gesunde Zahndurchbrüche schaffen.
Zahnverlust durch Karies? Schnell handeln!
Wenn Milchzähne frühzeitig ausfallen – sei es durch Karies oder Unfälle – fehlt dem Kiefer ein wichtiger Platzhalter. Der Knochen in diesem Bereich wird nicht richtig ausgebildet, was langfristig zu Fehlstellungen führt. Ein sogenannter Lückenhalter verhindert, dass angrenzende Zähne in die Lücke kippen oder wandern.
Ernährung und Zahnpflege: Die Basis jeder gesunden Kieferentwicklung
Eine zuckerarme Ernährung, regelmäßige Prophylaxe-Termine beim Kieferorthopäden und gute Zahnpflege sind nicht nur wichtig für die Zahngesundheit, sondern auch für die Kieferstruktur. Jeder frühzeitige Zahnverlust wirkt sich negativ auf das Kieferwachstum aus.
Fazit: Eltern können viel bewegen
Die Kieferentwicklung ist kein Zufall – sie ist beeinflussbar. Wer frühzeitig auf familiäre Risikofaktoren achtet, schädliche Gewohnheiten erkennt und professionellen Rat einholt, kann seinem Kind nicht nur ein gesundes Lächeln schenken, sondern auch viele spätere Probleme ersparen.
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