Chirurgische Gaumennahterweiterung: gezielte Verbreiterung des Oberkiefers
Wenn bei einem Patienten eine chirurgische Gaumennahterweiterung GNE geplant ist, wird der schmale Oberkiefers in kürzester Zeit gedehnt. Zur Therapie von Zahnengständen ist die GNE ein sicheres Verfahren zum gezielten Platzgewinn im Oberkiefer OHNE Zähne ziehen zu müssen.
Die Dehnungsapparatur wird vor dem Eingriff vom Kieferorthopäden eingesetzt. Dann kann die Operation stattfinden. Der Eingriff dauert circa 30 Minuten und erfolgt in Vollnarkose und ausschließlich durch die Mundhöhle, so dass keine äußeren Narben entstehen. Der Oberkiefer wird an den vorderen vier tragenden Pfeilern geschwächt und damit eine Aufdehnung (Distraktion) des Knochens ermöglicht. Dieses Verfahren erlaubt den Aufbau von Knochen und vergrößert das Platzangebot im Oberkiefer. Dadurch werden Sie bereits direkt nach der Operation eine kleine Lücke zwischen den Oberkieferfrontzähnen bemerken.
Diese Lücke wird sich im Zuge der Dehnungsphase noch verbreitern und wird anschließend durch den Kieferorthopäden wieder verschlossen. Der Krankenhausaufenthalt in der Klinik beschränkt sich auf 2 Tage, in der Regel ist die erste Nachkontrolle nach 1 Woche. Die Dehnungsapparatur wird für 4-6 Monate (je nach Engstand) in der Mundhöhle belassen.

Vorgehensweise bei der chirurgischen Gaumennahterweiterung
In der Dehnungsphase (1 Woche nach der Operation) wird die Apparatur vom Patienten selbständig und fast schmerzfrei aufgedreht (1 x morgens, 1 x abends), Es erfolgen regelmäßige Kontrollen durch den Kieferorthopäden in Absprache mit dem Kieferchirurgen. Der Arbeitsausfall beschränkt sich auf circa eine Woche. Sprechen Sie gerne Ihren MKG Chirurgen oder Kieferorthopäden an, wenn Sie noch weitere Fragen haben.
Was ist zu beachten?
- Die ersten drei Tage sollte viel und intensiv gekühlt werden
- Gute Mundhygiene (Kinderzahnbürste)
- Für 2 Wochen allgemeines Schneuzverbot
- Rauchen gefährdet das Ergebnis der Distraktion. RAUCHVERBOT FÜR 3 WOCHEN!
- Vor der OP kein Arnika verwenden und vor und nach der Operation kein Aspirin!
- Nach der Operation für circa eine Woche weiche Kost
- Sportliche Betätigung ist nach Absprache mit dem Chirurgen nach circa einer Woche möglich
Vorteile der Distraktion
- Korrektur der Zahnengstände, als Alternative zur Entfernung gesunder Zähne
- Verkürzung der kieferorthopädischen Behandlung
- echter und gesteuerter Platzgewinn durch Knochenwachstum
- Vergrößerung des Raumes für die Zunge
- verbesserte Nasenatmung
Mögliche postoperative Beschwerden
- Durch einen allgemeinen Sammeleffekt in der Nase ist sehr selten ein Ausfluss für bis zu 4 Wochen möglich
- Leichtes reversibles Taubheitsgefühl der Oberlippe
- Leichte Zahnlockerung in der Oberkieferfront während der Dehnungsphase
Zeitablauf der Behandlung
kieferorthopädisch/chirurgische Kombinationsbehandlung
- evtl VOR OP bei Zahnengstand: Ober- und/oder Unterkiefer Dehnung: GNE, UK Distraktion, circa 4 Monate
- kieferorthopädische Vorbehandlung, circa 9 Monate
- Haupt-OP: Kiefer-Verlagerung
- Kieferorthopädische Nachbehandlung: circa 3 bis 6 Monate
- operative Plattenentfernung