Viele Eltern stellen sich irgendwann die Frage: Wann sollte mein Kind zum Kieferorthopäden? Oft heißt es, man solle warten, bis alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Doch das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Tatsächlich kann eine frühe Untersuchung helfen, spätere aufwendige Behandlungen zu vermeiden – oder sogar ganz überflüssig machen.
Warum ein früher Besuch sinnvoll ist
Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) empfiehlt, Kinder zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr erstmals kieferorthopädisch vorzustellen – also zu einem Zeitpunkt, an dem noch Milchzähne vorhanden sind. Warum so früh?
Ganz einfach: In diesem Alter befinden sich Kiefer und Gesichtsschädel noch im Wachstum. Das ist der ideale Moment, um mögliche Fehlstellungen, Kieferentwicklungen oder schlechte Angewohnheiten wie das Daumenlutschen frühzeitig zu erkennen – und gegebenenfalls sanft gegenzusteuern.
Was sieht man bei der ersten Kontrolle?
Auch wenn keine Behandlung notwendig ist, kann ein erfahrener Kieferorthopäde schon viel erkennen:
- Kreuzbiss, offener Biss oder Vorbiss
- Platzmangel durch zu kleine Kiefer
- Lutschgewohnheiten und ihre Folgen
- Fehlstellungen durch Mundatmung oder Schnarchen
- Frühzeitiger Milchzahnverlust, der den Zahndurchbruch stört
Diese „versteckten Hinweise“ sind für Laien kaum erkennbar – können aber langfristige Folgen haben, wenn sie unbehandelt bleiben.
Was passiert beim ersten Termin?
Der erste Besuch beim Kieferorthopäden ist in der Regel völlig entspannt und schmerzfrei. Es geht nicht sofort um Spangen oder Behandlungen. Vielmehr wird ein Überblick gewonnen:
- Wie entwickelt sich das Gesicht?
- Wie wachsen Ober- und Unterkiefer?
- Wie sieht das Verhältnis der Milch- zu den bleibenden Zähnen aus?
Am Ende des Termins erhalten die Eltern eine fachliche Einschätzung: Warten wir ab? Beobachten wir weiter? Oder ist frühes Handeln sinnvoll?
Was, wenn man zu lange wartet?
Ein späterer Besuch ist natürlich immer besser als gar keiner – aber in manchen Fällen kann das Versäumnis zu aufwendigen oder sogar irreversiblen Folgen führen:
- Platzmangel: Bleibende Zähne müssen evtl. entfernt werden
- Asymmetrien: Die Kiefer wachsen ungleich
- Sprachprobleme oder Atemwegserkrankungen werden nicht erkannt
- Der psychische Druck auf das Kind steigt – z. B. durch Hänseleien
Fazit: Wer zu spät kommt, verliert wertvolle Zeit im natürlichen Wachstum.
Wann sollte mein Kind zum Kieferorthopäden? Lieber früher als zu spät!
Ein frühzeitiger Beratungstermin ist kein Eingriff, sondern eine Chance. Viele Eltern fühlen sich danach deutlich sicherer – und wissen, was zu tun ist (oder eben noch nicht nötig ist).
📅 Buchen Sie ganz unkompliziert einen unverbindlichen Ersttermin.
Wir beraten Sie ehrlich, individuell und mit dem Blick auf das, was Ihr Kind wirklich braucht.