Krafttraining ist längst mehr als nur ein Weg zu einem fitten, durchtrainierten Körper. Es ist ein Ausdruck von Selbstbewusstsein, eine Lebensphilosophie und für viele junge, aktive Menschen ein essenzieller Teil ihres Alltags. Doch was hat Krafttraining mit CMD, der craniomandibulären Dysfunktion, zu tun? Wenn Sie sich fragen, wie gezieltes Training möglicherweise dabei helfen kann, Ihre Kieferbeschwerden zu lindern oder gar zu beseitigen, dann sind Sie hier richtig.
CMD, oft auch als Kiefergelenksdysfunktion bezeichnet, ist eine Funktionsstörung des Kiefergelenks und der umliegenden Muskulatur. Sie kann Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Kieferknacken oder Verspannungen auslösen. Viele Menschen leiden daran, ohne zu wissen, dass diese Beschwerden mit dem Kiefer zusammenhängen. Was viele nicht wissen: Richtig ausgeführtes Krafttraining kann eine positive Rolle bei der Bewältigung dieser Probleme spielen.

Was ist CMD genau?
CMD steht für craniomandibuläre Dysfunktion und beschreibt eine Fehlfunktion im Zusammenspiel von Kiefergelenk, Zähnen und Kaumuskulatur. Diese Fehlfunktionen können eine Vielzahl von Symptomen auslösen, darunter:
- Kiefergelenksschmerzen oder ein Knacken beim Kauen
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Nacken- und Rückenschmerzen
- Verspannungen im Schulterbereich
- Zähneknirschen (Bruxismus)
Ursachen können stressbedingte Kieferpressen, Zahnfehlstellungen oder Fehlhaltungen des Körpers sein. Die Auswirkungen gehen jedoch oft über den Kiefer hinaus, da Fehlstellungen im Kieferbereich häufig mit einer gestörten Körperhaltung einhergehen. Hier kommt das Krafttraining ins Spiel.
Wie kann Krafttraining bei CMD helfen?
Viele CMD-Betroffene fragen sich, ob sie trotz ihrer Beschwerden Sport machen können – die Antwort ist ja! Richtig angewandtes Krafttraining kann nicht nur den allgemeinen Muskelaufbau fördern, sondern auch helfen, muskuläre Dysbalancen zu korrigieren und Verspannungen zu lösen, die CMD-Symptome verstärken. Krafttraining bietet dabei verschiedene Vorteile:
- Haltungsverbesserung: Viele CMD-Probleme stehen im Zusammenhang mit einer schlechten Körperhaltung, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich. Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken, können zu einer besseren Haltung führen und deshalb den Kiefer entlasten.
- Stressabbau: Stress ist eine der Hauptursachen für Zähneknirschen und Kieferpressen. Regelmäßiges Krafttraining hilft, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Weniger Stress bedeutet weniger Anspannung in der Kaumuskulatur und damit weniger Beschwerden.
- Muskelstärkung: Eine gut trainierte Muskulatur, insbesondere im Nacken, den Schultern und dem Rücken, kann helfen, die Belastungen auf den Kiefer zu verringern. Durch den Aufbau stabilisierender Muskeln wird der Körper widerstandsfähiger gegen Fehlbelastungen.
- Verbesserte Beweglichkeit: Viele Kraftübungen setzen auf die Stärkung des Rumpfes und der Kernmuskulatur. Das verbessert die Beweglichkeit und Koordination, was dazu beitragen kann, den Kiefer in eine natürliche Position zu bringen und Fehlstellungen zu korrigieren.
Welche Übungen sind besonders effektiv?
Nicht jedes Training wirkt direkt auf die Kiefermuskulatur, aber viele Übungen haben einen positiven Einfluss auf die Haltung und die Stabilität des Körpers – und das kann indirekt CMD-Symptome lindern. Hier sind einige der besten Übungen für Menschen mit CMD:
Nackenstärkung
- Nackenübungen wie das Nackendrücken oder Schulterheben stärken die Muskulatur rund um den Nacken, was dazu beitragen kann, die Spannung im Kieferbereich zu reduzieren.
- Besonders hilfreich sind auch isometrische Übungen, bei denen Sie den Nacken gegen einen Widerstand pressen, ohne den Kopf zu bewegen. Das stärkt gezielt die Muskulatur und hilft bei der Stabilisierung des Kopfes.
Haltung verbessern:
- Kreuzheben und Kniebeugen: Diese beiden Übungen zählen zu den besten Ganzkörperübungen im Krafttraining. Sie stärken den gesamten Rumpf und verbessern die Haltung – zwei entscheidende Faktoren bei der Linderung von CMD-Symptomen.
- Planks (Unterarmstütz) sind ebenfalls eine großartige Übung, um den Rumpf zu stabilisieren und Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich zu lösen.
Rücken und Schultern:
- Rudern (mit Gewichten oder an der Maschine) stärkt die oberen Rückenmuskeln und hilft, Verspannungen in diesem Bereich zu lösen.
- Auch Liegestütze und Klimmzüge sind hervorragend geeignet, um die Muskulatur im oberen Rücken- und Schulterbereich zu kräftigen.
Kiefer- und Gesichtsmuskulatur entspannen:
- Massage: Regelmäßige Selbstmassagen der Kaumuskulatur können helfen, Verspannungen direkt zu lösen. Kombiniert mit Dehnübungen für den Nacken und die Schultern wird dann der Kiefer optimal entlastet.
- Auch Gesichtsyoga oder gezielte Dehnübungen für die Kiefermuskulatur können in Kombination mit dem Krafttraining eine deutliche Verbesserung bewirken.
Worauf sollten Sie achten?
Wenn Sie unter CMD leiden und mit Krafttraining beginnen möchten, gibt es ein paar Punkte, die Sie beachten sollten:
- Langsam anfangen: Gerade wenn Sie neu im Krafttraining sind oder lange Zeit keinen Sport gemacht haben, sollten Sie nicht direkt mit schweren Gewichten starten. Fangen Sie leicht an und steigern Sie die Intensität schrittweise, um Ihren Körper nicht zu überlasten.
- Richtige Technik: Falsche Technik kann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Achten Sie darauf, die Übungen korrekt auszuführen. Eine falsche Haltung, besonders im Nacken- und Rückenbereich, kann CMD-Symptome sogar verschlimmern.
- Zahnärztliche oder physiotherapeutische Unterstützung: Bei schweren CMD-Problemen kann es sinnvoll sein, parallel zur sportlichen Aktivität eine zahnärztliche oder physiotherapeutische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Eine Aufbissschiene oder gezielte physiotherapeutische Übungen können helfen, den Kiefer zu stabilisieren und die Symptome schneller zu lindern.
- Regelmäßigkeit: Wie bei jedem Training ist Kontinuität der Schlüssel. Nur durch regelmäßiges Krafttraining kann der Körper dann langfristig von den positiven Effekten profitieren.
Fazit: CMD und Krafttraining – Ein starkes Duo
Krafttraining und CMD sind keine Gegensätze – im Gegenteil, richtig angewandtes Krafttraining kann helfen, die Beschwerden, die durch eine craniomandibuläre Dysfunktion entstehen, zu lindern oder sogar ganz zu beseitigen. Eine bessere Haltung, kräftigere Muskeln und weniger Stress wirken sich direkt auf den Kiefer aus und können das Wohlbefinden erheblich steigern.
Wichtig ist, dass Sie auf die richtige Ausführung und eine individuelle Anpassung der Übungen achten. Wenn Sie diese Grundsätze befolgen, können Sie mit Krafttraining nicht nur Ihren Körper in Bestform bringen, sondern auch gezielt gegen Ihre CMD-Symptome vorgehen. Lassen Sie sich dabei von Profis beraten, aber behalten Sie stets das Ziel vor Augen: ein schmerzfreies, entspanntes Leben – und ein starkes, funktionierendes Kiefergelenk.
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