CMD – wenn Entzündungen die Kiefermuskulatur belasten
Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist mehr als nur „Kieferknacken“. Betroffene klagen oft über Schmerzen beim Kauen, Verspannungen im Nacken, Kopfschmerzen oder sogar Tinnitus. Eine häufig übersehene Ursache: entzündliche Prozesse im Kiefergelenk und der Kaumuskulatur.
Während klassische Behandlungen auf Bissschienen, Physiotherapie oder Schmerzmittel setzen, lohnt sich der Blick in die Naturheilkunde – und hier spielt Omega-3 eine überraschend große Rolle.
Entzündung ist (auch) eine Ernährungsfrage
CMD geht in vielen Fällen mit einer stillen, chronischen Entzündung einher – insbesondere im Bereich des Kiefergelenks, der Muskulatur und umliegender Faszien. Diese Entzündungen können durch oxidativen Stress, Fehlbelastung und auch durch Ernährung begünstigt werden.
Die moderne westliche Ernährung enthält häufig ein Ungleichgewicht zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren – und genau dieses Verhältnis beeinflusst, wie stark der Körper auf Reize reagiert: entzündlich oder regulierend.
Warum Omega-3-Fettsäuren so wertvoll sind
Omega-3-Fettsäuren – insbesondere EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) – wirken nachweislich:
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- gewebeheilungsfördernd
- und unterstützen die Regeneration bei CMD-bedingter Muskelüberlastung
Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren die Produktion proinflammatorischer Botenstoffe hemmen und gleichzeitig die Bildung sogenannter Resolvine anregen – körpereigener Substanzen, die Entzündungen aktiv beenden.
Welche Quellen sind sinnvoll?
Um gezielt bei CMD zu unterstützen, sollte man auf hochwertige Omega-3-Quellen achten:
- Fettreicher Kaltwasserfisch wie Lachs, Makrele, Hering, Sardinen
- Algenöl – ideal für Vegetarier:innen und Veganer:innen
- Omega-3-Kapseln mit hohem EPA/DHA-Anteil (idealerweise mindestens 1000 mg/Tag)
- Ergänzend: Leinöl, Walnüsse und Chiasamen (als pflanzliche Vorstufen)
💡 Tipp: Ein Omega-3-Index-Test beim Arzt kann zeigen, wie gut Sie versorgt sind.
CMD ganzheitlich denken – Entzündung reduzieren, Regeneration fördern
In unserer Praxis betrachten wir CMD nicht isoliert, sondern im ganzheitlichen Zusammenhang mit Muskeln, Gelenken, Nervensystem, Mikrobiom und Ernährung. Eine gezielte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren kann ein fehlendes Puzzlestück sein – besonders bei:
- häufigen Muskelverspannungen
- Schmerzen beim Kauen
- wiederkehrenden Kiefergelenksbeschwerden
- langsamer Heilung trotz Schiene oder Physio

❓ Häufige Fragen zu Omega-3 bei CMD
🦷 1. Wie viel Omega-3 sollte ich bei CMD täglich einnehmen?
Bei chronischen Entzündungen wie CMD empfiehlt sich eine tägliche Zufuhr von etwa 1.000–2.000 mg EPA und DHA. Diese Menge kann über Fisch oder hochwertige Omega-3-Kapseln aufgenommen werden. Ein Omega-3-Index-Test gibt Auskunft über den individuellen Bedarf.
🌿 2. Gibt es vegane Alternativen zu Fischöl?
Ja. Algenöl ist eine pflanzliche, vegane Quelle für EPA und DHA und eignet sich hervorragend zur Omega-3-Versorgung – ohne tierische Bestandteile, aber mit gleicher Wirkung.
🥗 3. Kann ich meinen Omega-3-Bedarf rein über die Ernährung decken?
Theoretisch ja – aber in der Praxis schwer. Du müsstest mehrmals pro Woche fettreichen Kaltwasserfisch essen oder gezielt mit Leinöl, Walnüssen, Chiasamen und Algenöl ergänzen. Für therapeutische Effekte ist oft eine Kombination aus Ernährung und Supplement sinnvoll.
🧘♀️ 4. Wie schnell wirkt Omega-3 bei CMD-Beschwerden?
Viele merken erste Veränderungen nach 2–4 Wochen regelmäßiger Einnahme, z. B. weniger Muskelverspannung, geringere Schmerzintensität und bessere Regeneration nach Belastung. Entscheidend ist die konsequente tägliche Einnahme.
🔍 5. Wie erkenne ich einen Omega-3-Mangel?
Typische Hinweise sind trockene Haut, Konzentrationsprobleme, chronische Entzündungen, Muskelverspannungen oder Stimmungsschwankungen. Sicher ist ein Bluttest beim Arzt oder Heilpraktiker (Omega-3-Index).
Fazit: Omega-3 als natürlicher CMD-Verbündeter
CMD-Patient:innen profitieren oft von mehr als nur einer Schiene. Omega-3-Fettsäuren bieten eine natürliche Möglichkeit, Entzündungen zu regulieren, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess sanft zu unterstützen.
🌿 Weil echte Regeneration oft dort beginnt, wo der Körper zur Ruhe kommt.