Ist es in Ordnung sich aus kieferorthopädischen Gründen Zähne ziehen zu lassen oder nicht?
Natürlich möchte niemand gerne 4 Zähne aus kieferorthopädischen Gründen ziehen lassen. Deshalb sind viele Eltern geschockt, wenn der Kieferorthopäde eine Zahnextraktion vorschlägt. Abgesehen von den Schmerzen, möchte keiner bei seinem Kind gesunde Zähne ziehen lassen. Die moderne Kieferorthopädie hat viele Methoden entwickelt, um das Zähneziehen beim Kieferorthopäden zu vermeiden.
Trotzdem:
Manchmal ist einfach zu wenig Platz im Kiefer. Die Zähne sind vielleicht zu groß für den kleinen Kiefer. Dann hat man natürlich verschiedene Möglichkeiten den Platz zu besorgen. Hier sind die 5 besten Methoden für Kinder und Erwachsene, um Zähneziehen beim Kieferorthopäden zu vermeiden. Es muss nicht immer das Zähneziehen sein. Wir beantworten Ihnen also die Frage Zähne ziehen oder nicht.
Unsere 5 Möglichkeiten zum Thema: Zahnextraktion beim Kieferorthopäden
Zahnextraktion: Also die Entfernung von Zähnen. Damit ist Platzgewinn in Größe des Zahnes möglich. Für viele Patienten ist die Vorstellung Zähne ziehen zu lassen schwierig. Man versucht dies als Kieferorthopäde meist zu vermeiden. Deshalb stellt sich oft die Frage: Zähne ziehen oder nicht? Behandlungen ohne Extraktionen haben den Vorteil, schneller zu sein und für den Kieferorthopäden sind sie einfacher. Im Moment bevorzugen die meisten Patienten und Kieferorthopäden deshalb Non Extraktions Therapien.
ASR oder IPR
Approximale Schmelzreduktion oder interproximale Reduktion bedeutet, dass man rechts und links am Zahn etwas vom Zahnschmelz wegpoliert. Damit sind 0,25 mm pro Schmelzfläche Platzgewinn möglich. ASR ist etwas unangenehm, aber nicht wirklich schmerzhaft. ASR ist für viele Erwachsene eine einfache Lösung. Auch wenn man dreieckige Zähne hat und man die Form gerne ändern möchte, bietet sich IPR an. Bei Patienten mit parodontalen Problemen und sogenannten „Black triangels“ ist ASR eine tolle Lösung, ein ästhetischeres Ergebnis zu bekommen. Und man vermeidet das Zähne ziehen.
Anteinklination der Front
Man kippt die Frontzähne nach vorne. Hier ist Vorsicht geboten, dass die Zähne nicht aus dem Knochen bewegt werden.
Dehnen
Man dehnt einfach den Kiefer. Dies geht entweder nur mit Alignern oder forciert mit einer Gaumennahterweiterung. Wenn man früh mit der Dehnen beginnt. Das heißt, bevor die Eckzähne im Unterkiefer durchbrechen, hat man die besten Ergebnisse. Bei Erwachsenen sind Dehnungen rezidiv gefährdet. Man muss immer mit festsitzenden Retainern und Schienen stabilisieren.
Distalisieren
Man schiebt die Seitenzähne nach hinten. So ist es möglich 2-3 mm Platz zu gewinnen. Manchmal stören bei dieser Methode die Weisheitszähne. So dass es sein kann, dass diese dann gezogen werden sollen. Auch hier wird der Kieferorthopädie die Zahnextraktion anweisen. Die Entscheidung Zähne ziehen oder nicht, ist also gar nicht so einfach.
Wann sollte man sich für die Zahnextraktion entscheiden? Wenn ein schwerer Engstand vorliegt und man bei den Dehnbehandlungen die Zähne aus dem Knochen schieben würde, ist es besser Zähne zu ziehen.
Falls Zähne kaputt sind, Entzündungen an den Wurzeln haben, wenn eine Karies an einem Zahn vorliegt oder bereits eine große Füllung vorhanden ist und die Lebensdauer des Zahnes wahrscheinlich nicht mehr lange ist, ist es ebenfalls zu empfehlen, den Zahn zu entfernen. Hier ist die Frage: Zähne ziehen oder nicht, am einfachsten zu beantworten.
Ein Clincheck ist eine gute Möglichkeit, dem Patienten einmal das Behandlungsergebnis mit und einmal ohne Zahnextraktion zu zeigen. Und zwar bevor er diese schwere Entscheidung trifft. Der Kieferorthopäde wird den Patienten einscannen. Danach macht er dem Patienten eine Computersimulation mit der Entfernung von Zähnen. Als zweiter Schritt wird eine Simulation ohne Entfernung von Zähnen hergestellt. So können Kieferorthopäde und Patient vor der Entscheidung das Endergebnis sehen und diskutieren. Ein sehr hilfreiches Instrument für die Entscheidung dieser wichtigen Frage.
Man erkennt die Vorteile und Nachteile der Methoden. Danach ist es deutlich einfacher, die richtige Methode der Zahnkorrektur zu wählen.
Was kann man nach dem Zähnen ziehen essen?
Vermeiden Sie alles, was die Wunde reizen könnte. Also scharfes und saures Essen. Auch Milchprodukte sind wegen der Verschleimungs-Tendenz nicht gut. Gönnen Sie Ihrem Körper weiche und gesunde Nahrung. Reis, Hackfleisch, Fisch, pürierte Gemüse und Kräuter. Porridge, Hühnersuppe oder Gemüsesuppe, Sorbets sind gut zu essen und geben Ihnen die Kraft für die Heilung, die Sie benötigen.
Wie lange muß man sich nach dem Zähneziehen schonen?
Generell sollte man sich circa eine Woche schonen. Vermeiden Sie Sport und andere körperliche Anstrengungen. Ruhen Sie sich aus und gönnen Sie sich viel Schlaf. Trinken Sie viel Kamillen- und Salbeitee. Das beruhigt und wirkt entzündungshemmend. Falls Sie eine Gesichtsschwellung bekommen haben, schauen Sie sich unsere Tipps dazu an.
Verändert das Zähneziehen auch mein Gesicht?
Ja, das ist durchaus möglich. Die Zahnextraktion kann Nasolabialfalten verstärken und auch das Gesicht abflachen. Deshalb ist eine Rücksprache mit dem Kieferorthopäden wichtig. Gerade bei flachen Gesichtsprofilen kann dies ein Grund gegen Zähneziehen sein.
Fazit: Zähneziehen kann eine Möglichkeit sein.
Unser Fazit für starken Engstand kann Zähneziehen durchaus eine Lösung sein. Auch Zähne, die stark zerstört sind oder Entzündungen haben, können die Entscheidung zum Zähneziehen beeinflussen.
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