Kann Zungenpressen Ihre Zähne verschieben? Es gibt Patienten, die durch ihre falsche Zungenlage die Zähne verschieben. Zungenpressen ist ein Habit, also eine schlechte Angewohnheit. Durch Übungen oder sogenannte Myofunktionelle Therapie kann man die Zunge trainieren. Die Zunge ist einfach nur ein Muskel. Wie alle anderen Muskeln unseres Körpers kann er zu schlaff oder zu stark sein. Und dadurch einen Einfluss auf Ihre Zahnstellung ausüben.
Was ist Zungenpressen?
Normalerweise liegt die Zunge entspannt oben im Gaumen. Die Spitze der Zunge soll den sogenannten Zungenruhepunkt an der Papilla Inzisiva berühren. Das ist der kleine Knubbel hinten den beiden oberen mittleren Schneidezähnen. Die Zunge presst weder gegen die Zähne, noch liegt sie oder presst sie gegen die Zahnreihen. Das Zungenpressen ist eine sogenannte Dyskinesie. Man bewegt oder drückt die Zunge ständig an die Zähne oder zwischen die Zahnreihen. Dadurch kommt es dann zu einer Verschiebung der Zähne und Störung der Funktion. Sie möchten lieber einen Podcast zum Thema hören?
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Bei der Geburt haben wir ja noch keine Zähne, deshalb ist dort Zungenpressen noch normal. Aber im Laufe des Kleinkindalter stellen sich die meisten Kinder um. Manche behalten aber eine Lage der Zunge im Unterkiefer oder zwischen den Zähnen bei. Für manche Patienten ist es eine schlechte Angewohnheit. Sie pressen, wenn sie sich konzentrieren oder wenn sie sich entspannen wollen. Auch beim Offenen Biss hat man oft eine falsche Zungenlage und Zungenpressen. Nicht selten sieht man bei Patienten mit CMD, dass sich die Zunge zwischen Ober- und Unterkiefer schiebt. Diese Patienten machen dies, um das Gelenk zu schonen. Es gibt als verschiedene Gründe für Zungenpressen.
Was kann durch Zunge passieren oder sich verschieben?
- Verschiebungen von den Zähnen
- Entzündungen vom Zahnfleisch
- Mundatmung
- schlechter Schluss von den Lippen
- Falsche Position vom Kiefer
- mehr Erkältungen
- mehr Allergien
- schlechte Aussprache
Die richtige Zungenlage kann Verschiebungen von den Zähnen verhindern.
Im entspannten Zustand soll die Zunge an der Papilla inzisiva hinter den oberen Frontzähnen liegen. Das ist der kleine Knubbel, den man hinter den beiden mittleren Frontzähnen spürt. Der gesamte Zungenkörper liegt im Gaumen und berührt die Front- und Seitenzähne nicht. Manche Patienten pressen aber die Zunge gegen die Frontzähne. Besonders im Oberkiefer gehen dann die Zähne nach vorne. Das Zungenpressen verschiebt also die Zähne. Dadurch bilden sich unschöne Lücken. Zudem kann es zu Lispeln kommen.
Allergien und Asthma beeinflussen die Zungenlage.
Auch Allergien, Asthma und eine offene Mundhaltung können die Zungenlage verändern. Oft liegt dann die Zunge im Unterkiefer und die Lippen sind geöffnet. Der Oberkiefer wird nicht mehr durch die Zunge ausgeformt. Dies führt bei kleinen Kindern zu einem Schmalkiefer. Und dadurch auch oft zu einer Rücklage des Unterkiefers. Wenn die Zunge sich in der richtigen Lage befindet, ist der Mund überwiegend geschlossen. Dann kann der Kiefer besser wachsen und es kommt seltener zu Erkältungen. Die Bakterien werden durch die Nase abgefiltert. Gerade jetzt ist das wichtig.
Atmung und Zunge stehen in Verbindung miteinander.
Wenn man durch den Mund atmet, kann die Zunge nicht in der richtigen Position liegen. Der Mund ist oft offen. Die Zunge bestimmt die Form und Größe des Oberkiefers. Auch die Mundatmung führt zu einer Änderung vom Wachstum vom Gesicht und zum Schmalkiefer. Viel besser ist die Atmung durch die Nase.
Schlucken sollte ohne Zungenpressen funktionieren, denn das verschiebt die Zähne.
Wenn man richtig schluckt, liegt die Zunge im Oberkiefer. Beim falschen Schlucken spricht man von einem infantilen Schluckmuster. Die Zunge drückt nach vorne zwischen die Zähne. Auch Erwachsene haben teilweise noch das kindliche Muster. Und dann bewirkt dies auch im fortgeschrittenen Alter eine unschöne Verschiebung von den vorderen Zähnen. Gerade, wenn es zu einem Rückgang vom Knochen oder einer Parodontitis kommt, entstehen plötzlich Lücken. Wenn dann noch der Unterkiefer zu weit zurückliegt und lagert sich die Unterlippe zwischen den Zähnen im Ober- und Unterkiefer ein. Dies führt zu einer Lockerung von den Zähnen. Und dann einem weiteren Verschieben der Zähne. Ein Teufelskreis beginnt. Die Zähne werden immer schiefer. Und die Verzweiflung wird groß. Aber keine Panik, dafür sind wir Ärzte ja da.
Gibt es Hilfe gegen Zungenpressen?
Ja, es gibt natürlich Hilfe dagegen. Viele Logopäden bieten Myofunktionelle Therapie an. Dort lernt man die Lage von der Zunge zu normalisieren. Und natürlich auch wieder richtig zu schlucken. Auch auf YouTube gibt es viele gute Videos zu dem Thema. Wichtig für uns Kieferorthopäden ist, dass eine Fehlfunktion von der Zunge berücksichtigt wird. Ansonsten verschiebt der Arzt die Zähne in die korrekte Position. Das Ergebnis wird aber nicht stabil bleiben. Die Zunge ist so stark und hat soviel Kraft, dass sie selbst gefestigte Zähne verschieben kann. Selbst wenn die mit einem festen Retainer fixiert sind. Hier ist also Vorsicht angebracht. Auch bei kieferorthopädischen Behandlungen kann man Spikes zur Änderungen der Position von der Zunge einbauen. Das geht z.B. auch in den Invisalign Schienen. Fragen Sie einfach Ihren Arzt danach.
Hilft Invisalign gegen Zungendysfunktionen?
Die Invisalign Schienen sind bspw. sehr gut für die Behandlung des Offenen Bisses geeignet. Durch eine Intrusion der Seitenzähne schließt sich der Biss meist schneller als bei der festen Spange. Zudem kann man am Anfang auch kleine Spikes in die Invisalign Schienen einbauen. Das klingt verrückt, aber es hilft tatsächlich. Und das, ohne dass es Schmerzen verursacht. Die Zunge wird einfach nur von den vorderen Zähnen weggehalten, sodass sie sich an ihre neue Lage gewöhnen kann. Dadurch lässt sie die Zähne in Ruhe.
Zähne verschieben sich mit Druckgefühl
Wenn Sie ein Druckgefühl in Ihren Zähnen verspüren, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass sich Ihre Zähne verschieben. Dies ist ein ganz natürlicher Prozess, der oft durch das Wachstum der Zähne, hormonelle Veränderungen oder durch äußere Einflüsse wie Zahnspangen und Retainer verursacht wird. Es ist wichtig, dass Sie auf regelmäßige Kontrollen beim Kieferorthopäden achten, um sicherzustellen, dass die Verschiebung der Zähne nicht zu Zahnfehlstellungen oder anderen dentalen Problemen führt. Eine gute Mundhygiene und eine ausgewogene Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die Gesundheit Ihrer Zähne zu erhalten und übermäßigen Druck auf das Gebiss zu vermeiden. Wenn Sie Sorgen oder Fragen haben, ist es ratsam, einen Termin bei Ihrem Kieferorthopäden zu vereinbaren, um Ihre individuelle Situation zu besprechen.
Warum verschieben sich Zähne
Zähne können sich aus verschiedenen Gründen verschieben. Eine häufige Ursache ist der natürliche Alterungsprozess, bei dem sich die Struktur des Kiefers im Laufe der Zeit ändern kann. Auch der Druck, der durch alltägliche Aktivitäten wie Kauen und Beißen ausgeübt wird, kann dazu beitragen. Zahnverlust kann ebenfalls eine Verschiebung der benachbarten Zähne nach sich ziehen, da der freie Platz im Kiefer zu einer Bewegung anregt. Zahnfehlstellungen oder eine ungleichmäßige Belastung der Zähne können auch eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen sind Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder Zähneknirschen, die ebenfalls Druck auf die Zähne ausüben und sie verschieben können. Es ist wichtig, auf eine gute Mundhygiene zu achten und regelmäßige kieferorthopädische Kontrollen wahrzunehmen, um die Gesundheit Ihrer Zähne zu erhalten und Verschiebungen vorzubeugen.
Druckgefühl beim Zähne verschieben: Ursachen und Behandlung
Beim Zähneverschieben, oft durch kieferorthopädische Maßnahmen verursacht, ist ein Druckgefühl nicht ungewöhnlich. Dies resultiert aus der gezielten Kraftanwendung auf die Zähne, um diese in die gewünschte Position zu bewegen. Die Ursache dieses Druckgefühls liegt in der Reaktion des Zahnhalteapparats, der sich an die neuen Positionen der Zähne anpassen muss.
Die Intensität des Druckgefühls kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der individuellen Schmerzempfindlichkeit, der angewandten Kraft und der Dauer der kieferorthopädischen Behandlung. In der Regel lässt das Empfinden nach einigen Tagen nach, da sich der Körper an die Veränderungen gewöhnt.
Zur Behandlung und Linderung des Druckgefühls können Schmerzmittel, die von einem Kieferorthopäden empfohlen werden, eingenommen werden. Zudem helfen kühlende Umschläge und das Kauen von weichen Lebensmitteln. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Kieferorthopäden halten, um eventuelle Anpassungen an der Behandlung vorzunehmen.
Kann man das Druckgefühl reduzieren?
Es ist möglich, das Druckgefühl zwischen den Zähnen zu reduzieren. Häufig ist die Ursache für dieses Gefühl eine Ansammlung von Speiseresten oder Plaque. Eine gründliche Mundhygiene ist daher essenziell. Dazu gehört das regelmäßige Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten und das Spülen mit Mundwasser. Auch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt kann hilfreich sein. Sollten Sie Zahnspangen oder -schienen tragen, achten Sie darauf, dass diese richtig sitzen. Wenn das Druckgefühl bestehen bleibt, könnte es ein Anzeichen für weitere Zahnprobleme sein und ein Kieferorthopädenbesuch ist empfehlenswert. Reduzieren Sie den Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken, um das Risiko von Zahnproblemen zu minimieren.
Tipps zur Linderung des Druckgefühls beim Zähne verschieben
Um das Druckgefühl beim Zähneverschieben zu lindern, ist es wichtig, weiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, um unnötigen Druck auf die Zähne zu vermeiden. Kühle Speisen und Getränke, wie zum Beispiel Eiswasser oder gefrorene Früchte, können dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Leichte Massagen des Zahnfleisches mit sauberen Fingern oder eine weiche Zahnbürste können ebenfalls Entspannung bieten. Schmerzlindernde Medikamente, die von Ihrem Zahnarzt empfohlen werden, können bei Bedarf unterstützend wirken. Regelmäßige Kontrolltermine mit Ihrem Kieferorthopäden sind wichtig, um den Fortschritt zu überwachen und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Beachten Sie auch, dass ausreichend Ruhe und Stressabbau generell zur Schmerzlinderung beitragen können.
Wann sollten Sie einen Kieferorthopäden aufsuchen?
Sie sollten einen Kieferorthopäden aufsuchen, wenn Sie Unregelmäßigkeiten in der Ausrichtung Ihrer Zähne oder Ihres Kiefers bemerken. Dies kann sich durch Schwierigkeiten beim Kauen, Sprechen oder durch sichtbare Überlappungen der Zähne äußern. Auch bei Kieferschmerzen oder häufigen Kopfschmerzen, die auf Kieferprobleme zurückgeführt werden können, ist eine kieferorthopädische Beratung empfehlenswert. Kinder sollten ebenfalls für eine Früherkennung von Fehlstellungen vorgestellt werden, da in jungen Jahren Korrekturen einfacher durchzuführen sind. Nicht zu vergessen sind ästhetische Aspekte; wer mit seinem Lächeln unzufrieden ist, kann sich über die vielfältigen Möglichkeiten einer Zahnkorrektur informieren lassen.
Langfristige Auswirkungen von Zähne verschieben und Druckgefühl
Zahnverschiebungen können verschiedene langfristige Auswirkungen haben. Wenn Zähne sich bewegen, kann dies zu einem veränderten Biss und somit zu einer ungleichen Belastung der Kiefergelenke führen. Dies könnte langfristig zu Kiefergelenksbeschwerden oder zu einer abnormen Abnutzung der Zähne beitragen. Ein Druckgefühl im Mund ist häufig ein Anzeichen dafür, dass die Zähne sich verschieben, was durch unterschiedliche Faktoren wie z.B. Zahnfehlstellungen, Zahnverlust oder natürliche Alterungsprozesse ausgelöst werden kann. Es ist wichtig, solche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls mit einer zahnärztlichen Behandlung wie einer Zahnspange oder anderen korrigierenden Maßnahmen zu begegnen, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Zungenpressen abgewöhnen
Zungenpressen kann zu verschiedenen Zahn- und Kieferproblemen führen und ist oft eine unbewusste Angewohnheit. Um sich das Zungenpressen abzugewöhnen, ist es wichtig, die auslösenden Faktoren zu identifizieren. Stress und Anspannung können zum Beispiel dazu führen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können dabei helfen, die Grundursachen zu bekämpfen. Ein weiterer Schritt ist das Bewusstmachen der Angewohnheit. Man kann sich tagsüber regelmäßig daran erinnern, die Zunge locker im Mund zu lassen. Sprechen Sie mit Ihrem Kieferorthopäden, der könnte spezielle Übungen empfehlen oder eine Schiene anpassen, die das Zungenpressen verhindert. Konsequenz und Geduld sind beim Abgewöhnen entscheidend, denn Gewohnheiten ändern sich nicht von heute auf morgen.
Fazit: Zungenpressen verschiebt meine Zähne!
Sowohl für Kinder, als auch Erwachsene ist eine richtige Lage der Zunge wichtig. Die Zungenlage beeinflusst das Sprechen, die Atmung, die Entwicklung vom Gesicht, die Anfälligkeit für Infektionen und auch die Zahnstellung. Vor jeder Behandlung muss die Zunge überprüft werden. Sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen. Leider wird das nicht von allen Zahnärzten gemacht.
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